Denn: Eine Stadt, die ihr Theater schließt, gibt sich selbst auf.

Montag, 12. Dezember 2011

die-retter.com

Am 13. Dezember geht unsere neue Website die-retter.com online!
Dort können Sie sich übersichtlicher informieren und über die neue Adresse aktion(at)die-retter.com Ihre Ideen an uns weiterleiten.
Vielen Dank!




Donnerstag, 8. Dezember 2011

Unterzeichnen Sie unsere Online-Petition!

...und machen Sie diese bekannt. 
Sie finden sie hier.

Hinweis: Jeder, der bereits die Unterschriftenliste des Theatervereins unterzeichnet hat, kann auch diese Petition unterzeichnen, da dies eine davon unabhängige Unterschriftensammlung ist.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Verteilen Sie die Unterschriftenliste!

Sammeln Sie Unterschriften!

Unter diesem Link können Sie online die offizielle Unterschriftenliste herunterladen.
Bitte legen Sie diese überall aus, wo sie noch nicht ausliegt.
Wichtig! Nehmen Sie keine Änderungen am Text vor und achten Sie darauf, dass jeder die Tabelle vollständig ausfüllt!

Vielen Dank!

Letzter Vorhang? Ohne uns.... Macht mit bei der Mailingaktion!

Liebe Theaterfreunde aus Zittau und Umgebung!

Die Lage um unser Haus ist sehr alarmierend. Der eine oder die andere wird jetzt sicher sagen: “Ach wie oft habe ich das in den letzten Jahren schon gehört? Ist doch sicher wieder heiße Luft.” Schön wäre es... Die aktuell noch unter vorgehaltener Hand diskutierten, eher zufällig durch die Sächsische Zeitung öffentlich gemachten Pläne sprechen jedoch eine andere Sprache. Sollten die Pläne im Mai vom Kreistag in dieser Form abgesegnet werden, bedeutet das für unser Haus den Tod auf Raten.
Wir müssen uns Gehör verschaffen und den Verantwortlichen die Tragweite ihrer Entscheidungen deutlich machen! Jede(r) Einzelne kann dabei mithelfen. Neben den an immer mehr Stellen in der Stadt ausliegenden Unterschriftenlisten, können Sie/könnt Ihr aber auch ganz persönlich aktiv werden. Schreibt Briefe! E-Mails! Faxe! an alle, die in die Kreistagsentscheidung involviert sind und auch an die Medien, damit unser Aufruf nicht im Verborgenen bleibt. Nachfolgend haben wir einen Textvorschlag für einen Brief an die Entscheider vorformuliert. Wer nicht selbst formulieren will, kann den Brief einfach in sein/ihr Mailprogramm kopieren und unter dem Betreff: “Bürgeranfrage: Ich möchte nicht auf den letzten Vorhang warten!” an die folgende Mailing-Liste schicken. Bitte unbedingt mit vollem Namen und Adresse unterschreiben, damit den Herrschaften klar wird, dass es sich um “echte” Bürgeranfragen handelt und nicht um eine Spam-Attacke...
Bitte ermöglicht auch den Theaterliebhabern ohne Internetanschluss das Schreiben! Druckt den Brief aus, verteilt ihn an Eure Eltern, Großeltern, Nachbarn. Diese mögen ihn dann bitte ebenfalls mit voller Adresse unterschreiben und per Post oder Fax an:
Landratsamt Görlitz
Herrn Landrat
Bernd Lange
PF 30 01 52
02806 Görlitz
schicken. Fax Nummer: +49 (3581) 66379000
Hier die Mailingliste:
landrat@kreis-gr.de, michael.kretschmer@bundestag.de, a.voigt@zittau.de, sz.zittau@dd-v.de, ilja.seifert@bundestag.de, wolfgang.gunkel@bundestag.de, fum@nl-verlag.de, anett.boettger@gmx.de, stmeyer.zittau@t-online.de, lehmann-loebau@t-online.de, bandmann.wahlkreisbüro@t-online.de, peter-schowtka@web.de
In der Liste stehen neben dem Landrat und dem OB der Stadt Zittau auch Journalisten, die Bundestagsabgeordneten unseres Landkreises, Kreistagsabgeordnete sowie Kulturstaatsminister Naumann.... nicht alle werden antworten, aber alle werden es lesen müssen! Die Liste kann natürlich gern erweitert werden. (Sollte es fehlerhafte Adressen in der Liste geben, bitte kurze Rückmeldung an uns.)

Der Text:
---------------------------------------------
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Bestürzung habe ich in den vergangenen Tagen den Medien entnommen, dass im Mai 2012 durch den Kreistag des Landkreises Görlitz ein neues Sparprogramm verabschiedet werden soll. Nach den bekannt gewordenen und bisher nicht dementierten Plänen werden dabei insbesondere das Zittauer Theater und sein Ensemble und also wir Bürgerinnen und Bürger aus Zittau und Umgebung die Leidtragenden sein.
Ich bitte Sie höflich, bei den zweifellos notwendigen Einsparungsplänen folgendes dringend zu beachten:
  1. Gerade in einer strukturschwachen Region wie der unseren ist das Theater nicht nur ein unverzichtbarer Identifikationsort, sondern ein wichtiger Generator von Lebensqualität.

    Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist das Theater ein unverzichtbarer Vermittler von Bildung für die hier aufwachsenden Kinder und Jugendlichen. Kürzungen beim Theater beschneiden direkt die Möglichkeiten sowohl unserer jungen Eltern als auch unserer Schulen und der Hochschule Zittau/Görlitz zur Vermittlung kultureller, insbesondere auch sozialer Kompetenz.

    Das Theater ist wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt Zittau und der gesamten Region. Im Vordergrund stehen dabei noch nicht einmal die gefährdeten Arbeitsplätze in der Theater GmbH, sondern besonders die zahlreichen, von einem schleichenden Sterben des Theaters betroffenen, Dienstleistungsbetriebe von der Reinigungsfirma bis zur Druckerei.

    In einer mehr und mehr vom Tourismus abhängigen Region bedeutet der Wegfall des Theaters einen empfindlichen Nachteil im Ringen um touristische Übernachtungsgäste. Gerade zahlungskäftige, kulturaffine Touristen sind es jedoch, welche wir hier am dringendsten benötigen.
Sehr geehrte Damen und Herren, die geplanten Kürzungen bedeuten für unser Theater einen langsamen Tod auf Raten. Ich möchte Sie bitten, sich persönlich dafür einzusetzen, dass alles menschenmögliche getan, jede noch so kleine Option sorgfältig geprüft wird, dass im Theater Zittau nicht über kurz oder lang der letzte Vorhang fallen muss!!!
Ich freue mich auf Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen
Name
Straße
Wohnort
--------------------------------------------
Falls Antworten kommen, postet diese bitte auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/ZittauBrauchtSeinTheater Danke für's Mitmachen!!!

Samstag, 3. Dezember 2011

Artikel von Karl-Heinz Reiche

Quelle: Sächsische Zeitung vom 3. Dezember 2011
Ist die Theaterfusion an allem schuld?
Von Karl-Heinz Reiche


Seit geraumer Zeit wird den Bürgern Zittaus und denen des südlichen Landkreises in Bezug auf ihr Theater ein besonderes politisches Schauspiel geboten. Die Spieler: Die Stadt Zittau, der Landkreis Görlitz, die beiden Stadttheater und der Kulturraum. Wir alle wissen: Die Kassen sind leer und um die Demographie ist es auch nicht gut bestellt, die Region altert rapide. Zukunftsfähige Strukturen müssen geschaffen werden und das unter enormem Spardruck.

Die (vermeintliche) Lösung: Die Fusion der beiden Stadttheater in Zittau und Görlitz sowie später eine weitere Fusion mit Bautzen. Nur, wie sich der Landkreis die Realisierung dieses Prozesses vorstellt und inwieweit sich die politisch Verantwortlichen des Südens bzw. der Stadt Zittau dabei einbringen, das wirft, wie ich finde, einige Fragen auf:

1.Ist es angesichts des dichter besiedelten Südens und der Größe des Landkreises, ähnlich dem Saarland, sinnvoll, eine Zentralisierung von kulturellen und verwaltungstechnischen Strukturen ausschließlich gen Görlitz anzustreben?

Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass die vom Land Sachsen zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel (Kulturraum), sich über einen Einwohnerschlüssel errechnen. Es kann nicht sein, dass die Bürger von Zittau und Umgebung die ihnen zustehenden Mittel zukünftig, widerstandslos, nach Görlitz abtreten. Es ist menschlich verständlich, dass das Görlitzer Theater und der aus ihm kommende Intendant versucht „seine“ Mitarbeiter zu schützen und „sein“ Haus auf Zukunftskurs zu bringen, allerdings (so sieht es zumindest aus) auf Kosten des Zittauer Theaters. Proportional ging ja schon immer der größere Teil nach Görlitz, aufgrund des deutlich kostenintensiveren Musiktheaters.

2.Wäre es nicht sinnvoll gewesen, bei einer Fusion dieser Größenordnung, zuerst ein akzeptiertes und transparentes Konzept zu erarbeiten und in diesem Kontext die Leitungspositionen der Theater neu auszuschreiben?

Nach meiner Erfahrung und in der mir zugänglichen Literatur zum Thema Fusionen, Zusammenwachsen von Firmenkulturen oder kurz Changemanagement ist nachzulesen, dass es bei derartigen Prozessen zu atmosphärischen Störungen kommen muss, die (in der Mehrheit aller Fusionsfälle!) zu einem Scheitern der Fusion führen. Warum? Weil Menschen die Eigenschaft haben, sich gegen Veränderungen zu wehren und im Zweifelsfall andere, sofern sich welche finden, die Zeche zahlen lassen. Es sei denn man tut etwas dagegen. Warum man glaubt, dies mit dem bestehenden Leitungspersonal, welches in einem solchen Prozess in unauflösliche Loyalitätsprobleme kommen muss, bewältigen zu können, ist das Geheimnis der dafür politisch Verantwortlichen. Begonnen wurde jedenfalls mit der gefühlten Degradierung des Zittauer Intendanten, die nun mit der schrittweisen Demontage des ganzen Hauses fortgeführt wird. Sehen so eine zeitgemäße Führung und eine gelungene Kommunikation aus? Das notwendige Vertrauen für einen derartigen Prozess ist nur mit Transparenz nach innen und außen zu erlangen.

3. Und zum Schluss: Wann kommt die Stadt Zittau mit ihrem Oberbürgermeister aus der Defensive und vertritt gemeinsam mit den Kreistagsabgeordneten aus den südlichen Regionen die Interessen ihrer Wähler ?

Das vergleichbare aktuelle Beispiel des Theaters Rudolstadt in Thüringen zeigt, dass engagierte Bürger und eine mutige Politik auch in finanziell schwierigen Zeiten, Unglaubliches bewegen können. Hier wurde gerade durch eine erhebliche Erhöhung des Eigenanteils das sparwütige Land gezwungen, seinen Anteil nicht nur nicht abzusenken, sondern sogar zu erhöhen. Übrigens wurde hier schon vor Jahren eine nicht gut funktionierende Fusion mit dem Theater Eisenach wieder rückgängig gemacht. Freilich sind wir in Zittau von solchen Kunststücken weit entfernt, weil die Stadt schon unter dem alten Oberbürgermeister befunden hat, dass eine Theater GmbH auch gut ohne sie auskommt. Fragen über Fragen die, wie ich finde, immer lauter diskutiert werden müssen.


update °1

Wir arbeiten gerade an der Erstellung von Flyern und Plakaten, die es ermöglichen sollen, jeden im Kreis über die derzeitige Situation zu informieren. Sobald diese fertig sind, müssen wir sie so schnell wie möglich verbreiten.

Also: Wir bitten Sie dabei um Unterstützung! Wenn Sie in oder bei Zittau wohnen, nehmen Sie Kontakt zu uns auf und helfen Sie bei der Verteilung. 
Was Sie sonst noch tun können: 
Helfen Sie uns dabei, andere Bürger auf die Problematik aufmerksam zu machen und sie darüber zu informieren. 
Erzählen Sie jedem davon, der es hören oder nicht hören will. 
Sprechen und/oder schreiben Sie Politiker und andere Menschen mit Einfluss an
Äußern Sie sich öffentlich.



Freitag, 2. Dezember 2011

Der Stand[punkt] der Schüler des Christian-Weise-Gymnasiums

Die Schüler des Christian-Weise-Gymnasiums wurden bereits im Sommer auf die Problematik des Theaters aufmerksam. Sie schrieben einen offenen Brief*, den sie persönlich sowohl an Landrat Bernd Lange als auch an dem Oberbürgermeister der Stadt Zittau Arnd Voigt schickten.
Bis zum heutigen Tag erhielten sie auf diesen Brief keine andere Antwort als die Neuigkeiten in der Presse.Die Schüler des Christian-Weise-Gymnasiums sind darüber sehr ungehalten. Sie bitten die anderen Schulen des Landkreises, sich ihnen anzuschließen.
Also: Liebe Schüler, macht mit! Kontaktiert den Schülerrat des Zittauer Gymnasiums (zum Beispiel hier) und positioniert euch gemeinsam für den Erhalt des Zittauer Theaters!

___
*

Betreff: Positionierung der Schülerschaft zum Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau



Sehr geehrter Herr Lange,

in der letzten Zeit haben wir, die Schüler des Christian-Weise-Gymnasiums, die Diskussion um die Zukunft der Schauspielsparte des Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau verfolgt. Im Folgenden möchten wir nun, wie wir hoffen, stellvertretend für alle jungen Bürger Zittaus und Umgebung, die Wichtigkeit des Bestehens dieses Theaters für uns und für ein kulturell ansprechendes Zittau betonen.


Die Tradition der Zusammenarbeit von Schule und Theater gehört zur Stadtgeschichte Zittaus. Unsere Schule ist nach einem Reformpädagogen benannt, der sich die Kunstform des Theaters zunutze machte, um seinen Schülern grundlegende Kenntnisse in sozialem Umgang, Geschichte und Politik zu vermitteln. Christian Weise erkannte früh, dass die Möglichkeiten des Theaters jene des Frontalunterrichts manchmal übersteigen. Die enge Kooperation zwischen dem Gerhart-Hauptmann-Theater und unserem Gymnasium setzt diese Tradition auf vielerlei Ebenen fort. Das Weihnachtsmärchen stimmt die Fünftklässler jedes Jahr auf die Vorweihnachtszeit ein und bringt sie vielleicht zum ersten Mal mit einem Ort in Berührung, dessen Präsenz Bestandteil ihrer restlichen Schulzeit sein wird, denn die älteren Klassen können nicht nur die Vorstellungen der örtlich inszenierten Jugendstücke vom Zuschauerraum aus erleben, sie können auch mit dem Abschlussstück des künstlerischen Profils in der zehnten Klasse selbst auf der großen Bühne stehen. In der Oberstufe sind Dramen ein Hauptbestandteil des Deutschlehrplans und es ist sehr wichtig, dass die Schüler die Möglichkeit haben, einige der Stücke nicht nur theoretisch zu besprechen, sondern auch im Theater zu sehen. Die Theaterbesuche helfen den Schülern vor allem, die aktuelle Bedeutung der Stücke tiefgründig zu verstehen. Viele Schüler bekommen dadurch einen persönlichen Bezug zum Theater und es wird zu einem festen Bestandteil ihrer Freizeit. So wird das Interesse an anderen Inszenierungen, zum Beispiel von moderneren oder weniger bekannten Stücken die nicht im Unterricht besprochen werden, geweckt. Außerdem wirkten im Mai einige Schüler bei der Aufführung von Christian Weises Nebucadnezar mit, andere sind Mitglieder des TheaterJugendClubs des Hauses. Weiterhin führt unsere Schultheatergruppe, die Bühnenratten, dieses Jahr ihre Inszenierung von William Shakespeares Hamlet im Gerhart-Hauptmann-Theater auf. Überdies machen die jährlich stattfindenden JugendTheaterTage, bei denen sich junge Theatergruppen aus Sachsen, Polen und Tschechien treffen, Zittau für einige Tage zu einem Zentrum junger Kultur. Dabei wird nicht nur Theater gespielt und die Freizeit sinnvoll gestaltet, sondern es wird auch der kulturelle Austausch im Dreiländereck gefördert.

Das Zittauer Theater bereichert somit unser schulisches und außerschulisches Leben, denn es ermöglicht uns eine aktive Teilnahme an Theater und Kunst.


Wir sind uns sicher, dass diese große Rolle des Theaters für uns Schüler nur gegeben ist, wenn es weiterhin ein Schauspielensemble in Zittau gibt. Auch den Kompromiss einer Fremdbespielung des Hauses sehen wir nicht als befriedigende Lösung an, da wir davon ausgehen, dass in diesem Fall die Anzahl der für uns relevanten Inszenierungen dezimiert würde. Unserer Meinung nach würden dann auch die Möglichkeiten des neu sanierten Hauses keineswegs ausreichend genutzt.

Wäre also das nächstgelegene Sprechtheater in Bautzen oder Dresden, könnten wir viel seltener Vorstellungen besuchen. Projekte wie der TheaterJugendClub oder Nebucadnezar könnten nicht realisiert werden. Unserer Meinung nach ginge ein wichtiger Bestandteil unserer kulturellen und sozialen Bildung verloren und würde Nachfolgegenerationen von Schülern verwehrt. Das kulturelle Stadtbild Zittaus verlöre maßgeblich an Attraktivität, und wir sehen dessen Erhalt und Ausbau als essentiell für eine innovative und junge Region an.

Wir positionieren uns also für ein unbedingtes Bestehen der Schauspielsparte des Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau in Zittau.

Wir bitten Sie eingehend um eine dringende Beachtung der von uns aufgeführten Fakten bei den bevorstehenden Entscheidungen bezüglich der Zukunft des Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau.


Mit freundlichen Grüßen,

Die Schüler des Christian-Weise-Gymnasiums